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Zwickmühle Kirchgasse
Man kennt die Situation: man hat ein tolles Projekt, investiert Geld, Zeit und Menschen, aber es erweist sich nicht als grosser Wurf und verursacht stattdessen immer mehr Kosten. Das Projekt Kunstmuseum ist ein solches. Es geht nicht um Schuldzuweisungen. Wer will schonsein Gesicht verlieren. Aus der Erhaltung der Martin Disteli Sammlung wurde eine Kunstsammlung, ein Museum, und dann ein Versuch, sich einen grösseren Platz in der Schweizer Kunstwelt zu erobern. Das Gebäude war nicht entsprechend, also wurden für eine passendere Lokalität in einem Wettbewerb mit 98 internationalen Teams (!) deren 14 , dann deren 7 enger bewertet, und aus Vorschlägen, die allesamt die geplanten Kosten bei weitem überschritten, eines mit der nicht gerade volksnahen Namen Vedo Dove Devo weiterverfolgt. Die Rede ist nun von Materialisierungskosten in der Höhe von 14 Millionen, einem Projektierungskredit von 2,5 Millionen, und einem definitiven Baukredit im Jahr 2023. Ich wage zu behaupten, dass der Publikums- und Prestige-Erfolg all dieser Bemühungen nicht an eine Fondation Beyeler oder Oskar Reinhart Sammlung wird anknüpfen können. Wir verrennen uns hier. Aber das Geld ist geplant und gesprochen, also wird weiter geworben. Ich würde es trotzdem sehr mutig finden, wenn Stadtrat und Parlament wenigstens ansatzweise versuchen würden, nicht weitere Unsummen die Aare hinunter zu schicken und kreativ andere Lösungen für die Kirchgasse 8 und 10 sowie Ausstellungsmöglichkeiten der städtischen Kunstsammlung zu suchen. Man kann die Parlaments-Debatten auf YouTube verfolgen, es lohnt sich.
Charlotte Kanzso, Olten