Das Geld lieber anders einsetzen
Eine Kurzmeldung ohne Bild, und doch sticht sie ins Auge: da organisiert im März eine kantonale Fachstelle eine Fachtagung für Führungspersonen. An dieser wird den Teilnehmern vermittelt, wie man auf psychische Belastung durch Covid-19 beim Personal «zeitnah reagieren, die Belastung erkennen und ansprechen» soll. Ja gut, und dann? Bei solchen Meldungen suche ich immer nach dem Schlussteil des Textes. Ein Resultat muss doch noch dabei sein. Klar, das gibt es nicht bei solchen Problemen; mehr als erkennen und ansprechen liegt nicht drin. Konkret gesagt, lernt also unser Chef an einer Fachtagung von einer Fachstelle, wie er uns trösten soll. Und wir finanzieren das mit unsern Steuern. Danke, Kanton, das ist lieb, aber echt ein Missverständnis. Jeder Franken für diese Übung soll besser für die Beseitigung der Ursache des Seelenschadens verwendet werden. Etwa für Schutzausrüstungen einer funktionierenden Gastronomie, Schutzmethoden im Tourismus, Umschulungen in Industrie und Gewerbe, Zubehör für Home Office, Kontrollmechanismen, usw. Und dann bitte alle an die Arbeit und in den kontrollierten Ausgang. Die Zahlen der Seelenheiler und ihre Fachtagungen müssen runter.
Als Leserbrief am 04.02.2021 im Oltner Tagblatt erschienen