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Lieber Mohrenköpfe als Dummköpfe

Wir haben es offensichtlich gut. Die aktuellen Kundgebungen und andere Aktionen unter dem Banner der Ethik sind nicht von persönlichem Hunger oder Verzweiflung getrieben. Die Volksaufstände der früheren Geschichte kann man noch verstehen, haben aber mit den heutigen Demos eines gemeinsam: sie erreichen kaum das anvisierte Ziel, sondern lösen Schlimmeres oder Gegenteiliges aus und geben Chaoten sowie Extremisten eine Chance. Von den Kundgebungen für Afro-Amerikanische Bürger hat dabei kein einziger Afrikaner einen Nutzen. Es bleiben verbrannte Geschäfte und Autos zurück, die eben Afro-Amerikanern gehören! Der Bildersturm der Reformationszeit hat den Katholizismus nicht ausgerottet, sondern einen immensen Wert an Kunst vernichtet. Als das französische Volk die Bastille stürmte, bekam diese keinen Kratzer ab, es befanden sich auch nur sieben Inhaftierte darin. Das Resultat war jahrelanges Blutvergiessen und Napoleon. Auch der in Theorie so schön formulierte Kommunismus gebar am Ende Stalins Terror. Und jetzt werden wieder Statuen umgerissen und beschmiert, auch in der Schweiz. Und Mohrenköpfe boykottiert, kein besonders intelligentes Marketing. Wann werden wir lernen, die Geschichte aus dem Zeitgeist von damals zu verstehen und nicht zu vergessen, dass auch die heutige Pseudo-Ethik später einmal überholt sein wird?

Erschienen als Leserbrief im Oltner Tagblatt am 17.06.2020

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