Naturgewässer bergen immer Risiken
Die Verschwimmstädterung Oltens schreitet nicht entschlossen voran, findet die Chill jetzt! bzw. «Olten jetzt!» Partei. Sie hat sich vor allem Freizeit auf die Fahne geschrieben. Mit Projekten, die alle kosten, aber nichts einschenken. Sie behauptet, die Attraktivierung der Aare werde dereinst Leute anziehen, die dann auch das pralle Leben nach Olten zurückbringen. Aber man darf bezweifeln, ob es auf dem neuen Ländiweg einmal von flanierenden Investoren nur so wimmelt, die sich später auf die Füsse stehen um hier Geld anlegen zu dürfen. Vorläufig legen immer nur Pontonierboote an, während Investoren auch mal wegziehen. O-Ton eines der Schwimmparlamentarier: «Muss denn alles immer so sch…profitabel sein?» Massnahmen zur Schwimmsicherheit sind nötig, was sie auch kosten, denn die Aare in Olten ist nicht, wie von den Initianten behauptet, «viel zahmer als beispielsweise in Bern». Ich wohnte in Bern bevor ich nach Olten zog, und bin an beiden Stellen in der Aare geschwommen. Naturgewässer bergen immer Risiken, wie wir kürzlich in der Nähe mit zwei Todesopfern erlebten. Auch ruhiges Wasser verleitet zu Sorglosigkeit und Selbstüberschätzung. Wer auf Stadtgebiet zum Bade ladet, muss retten können. Auch das zusätzliche Litteringproblem ist nicht gelöst. Alles eine Frage der Steuern, die auf Biegen und Brechen erhöht werden sollen, während die Freizeitprofis sich nie darum kümmern, das Geld dafür zuerst auch verdienen zu lassen. Bis zu den nächsten Wahlen wird noch viel davon die Aare hinunter schwimmen.
Leserbrief von Charlotte Kanzso, Olten