Fotostadt Olten
Tatsächlich darf man sich schon fragen, ob die Oltner ihr Kunstmuseum wirklich brauchen. Zwar geht auch nicht jeder Einwohner in die Badi oder ins Kino oder in die Eishalle, aber die Besucherverhältnisse sind da doch wesentlich verschieden. Räume für Ausstellungen braucht es auf jeden Fall. Für Historisches und Naturhistorisches ist gesorgt. Und Kunst wird auch immer wieder präsentiert in Räumen von Restaurants, Firmen oder Kliniken. Aber bringt uns das neue Kunstmuseum wirklich dauerhaft auf die Landkarte? Wie viele zahlenden Besucher wird es jährlich anziehen, abgesehen von der Eröffnungsperiode? Oltner sind etwas verwöhnt mit der Erreichbarkeit der Kunstmuseen in Basel, Riehen, Zürich, Winterthur, Bern, oder Lausanne. Wenn schon, wäre etwas Spezielles prüfenswert, das die Stadt in ähnlicher Weise bekannt machen würde wie es etwa das IPFO tut. Das sehr ideenreich durchgeführte IPFO hat bewiesen, Potenzial für bleibende Attraktivität zu haben. Abgesehen vom Fotomuseum Winterthur und dem Kameramuseum Vevey gibt es schweizweit noch nicht viel in diesem Bereich, das ähnlich gut erreichbar ist wie Olten und sowohl indoor wie outdoor genutzt werden könnte. Und an eine Zusammenarbeit mit bereichsaffinen Sponsoren darf zumindest gedacht werden.
Charlotte Kanzso